Barrierefreies Wohnen bedeutet, dass die Wohnung und das Umfeld so gestaltet ist, dass auch Menschen mit Gehbehinderung und anderen Einschränkungen gut allein zurechtkommen. So bleibt die Selbstständigkeit weiterhin enthalten – das entlastet die Angehörigen, sichert aber in erster Linie die Lebensqualität der betroffenen Person.
Barrierefrei meint, dass es keine Stufen, Absätze oder Stolperfallen gibt und Menschen mit Behinderung oder körperlichen Einschränkungen sich problemlos und ohne fremde Hilfe bewegen können.
Eine barrierefreie Wohnung, die auch für Rollstuhlnutzer ausgestattet ist, zeichnet sich unter anderem aus durch:
Mit der richtigen Einrichtung können ältere Menschen sowie jüngere Personen mit körperlichen Einschränkungen oder Behinderungen wie zum Beispiel querschnittgelähmte Rollstuhlfahrer mehr Mobilität und Selbständigkeit im Alltag erlangen.
Wer barrierefrei wohnen möchte, hat verschiedene Optionen.Eine davon ist die Nachrüstung der bestehenden Wohnung. In vielen Häusern und Wohnungen lassen sich nachträglich die Zimmer umgestalten.
Für die Verbreiterung von Türen, den Einbau eines Treppenlifts oder die Einrichtung eines Badezimmers mit speziellen Hilfen gibt es Zuschüsse von der Pflegekasse. Je nach Pflegegrad können bis zu 4.000 € für das Anpassen der Wohnung gezahlt werden.
▶Wichtig zu wissen: Sie müssen vor Beginn der Umbauarbeiten einen Antrag bei Ihrer Pflegekasse stellen!
Falls Sie keine oder nur beschränkte Möglichkeit haben, die aktuelle Wohnung umzurüsten, gibt es außerdem die Option, in eine bereits behindertengerecht gestaltete Wohnung zu ziehen oder einen Platz in einer Einrichtung für betreutes Wohnen zu suchen.
In betreuten Wohneinheiten leben Menschen in einer eigenen Wohnung mit barrierefreier Ausstattung, können aber bei Bedarf auch Pflegeleistungen erhalten.
Der Einzug in ein Pflegeheim kann durch die Umgestaltung der eigenen Wohnung oft noch um lange Zeit herausgezögert werden.
Zusätzlich können weitere Hilfsmittel eingesetzt werden. Viele davon werden von den Kassen bezuschusst oder komplett bezahlt. Dazu gehören zum Beispiel:
Mit speziellen Haltegriffen an Toilette, Badewanne und Dusche sorgen Sie für mehr Sicherheit im Alltag.
Der Pflegebedürftige kann dann noch weitgehend ohne Hilfe klarkommen.
Praktisch für das Bad sind auch Spiegel, die sich kippen und verstellen lassen, um auch Rollstuhlfahrern die Morgentoilette zu erleichtern sowie unterfahrbare Wasch- und Spülbecken in Bad und Küche.
Empfehlenswert für Gehbehinderte ist jedoch nicht nur der richtige Einsatz von Stock und Rollator, sondern auch die Beseitigung eventueller Stolperfallen. Dazu gehören unter anderem Teppiche und Teppichbrücken.
Mit den richtigen Maßnahmen und der passenden barrierefreien Einrichtung der Wohnung können Pflegebedürftige unabhängiger von fremder Hilfe werden und so auf Dauer ihre Lebensqualität im Alter oder bei Behinderung erhöhen.