Für Sie als pflegende Angehörige ist es hilfreich, wenn Sie im Seniorenalter häufig vorkommende Krankheiten kennen, um besser damit umgehen zu können.
Der Altersstarrsinn ist sowohl im Hinblick auf Auftreten als auch Intensität eine Laune der Natur. Seien Sie daher nachsichtig bei kleinen Marotten, aber ziehen Sie zu Ihrem Schutz Grenzen bei belastendem Verhalten.
Auch bei Zwängen kommt er auf den Grad der Intensität an. Der Zwang, Handlungen immer wieder auszuführen, ist für Betroffenen und Angehörige manchmal sehr belastend.
Hilfe finden Sie zunächst bei Ihrem Hausarzt und gegebenenfalls auch bei einem Psychiater. An diesen können Sie sich ebenfalls wenden, wenn Sie Anzeichen für eine Depression, zum Beispiel fehlende Lebensfreude, bei Ihrem pflegebedürftigen Angehörigen bemerken.
Es ist ganz normal, dass mit der Zeit die Gelenke des menschlichen Körpers verschleißen (Arthrose).
Im Alter kann dies jedoch mit großen Schmerzen verbunden sein, vor allem wenn es zu einer entzündlichen Reaktion (Arthritis) kommt. Für eine Linderung sorgt regelmäßige, leichte Bewegung sowie unter Umständen eine Gewichtsreduktion. Je nach Einzelfall sind der Hausarzt oder ein Orthopäde geeignete Ansprechpartner.
Altersschmerzen lassen sich aber auch auf Gicht zurückführen.
Durch erhöhte Harnsäurewerte schwellen dabei die Gelenke unangenehm an. Eine Behandlung durch den Hausarzt sowie eine gesunde, ausgewogene Ernährung sorgen für Linderung.
Diese Symptome treten vor allem bei bettlägerigen Senioren auf. Durch das ständige Liegen entstehen so genannte Dekubitus-Geschwüre, die sich durch regelmäßiges Umlagern verhindern lassen. Pflegende Angehörige wissen außerdem spezielle Dekubitusauflagen zu schätzen. Wenn sich dennoch erste Anzeichen für Wundliege-Verletzungen zeigen, sollten Sie den Hausarzt hinzuziehen.
Ein besonders wichtiges Thema im Alter ist der schleichende Verlust der kognitiven Fähigkeiten. Die Demenz und ihrer Unterform, der Alzheimer-Demenz, zeigen sich vor allem durch Erinnerungsprobleme und Orientierungsschwierigkeiten. Da aber einfache Vergesslichkeit in jedem Alter vorkommt, kann diese Erkrankung nur von einem Psychiater oder einem auf Geriatrie spezialisierten Hausarzt sicher diagnostiziert werden. Diese beraten auch die Angehörigen und geben Tipps zum Umgang mit der Krankheit.
Ältere Menschen neigen dazu, ihr Durstverhalten zu verändern und entwickeln auch oft Essstörungen. Deshalb sollten Sie die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme als pflegender Angehöriger genau beobachten. Eine zu geringe Trinkmenge kann beispielsweise zu Austrocknung, Kreislaufproblemen und Nierenschwäche führen. Eine hohe Trinkmenge dagegen ist ein Hinweis auf Diabetes. Nahrungsverweigerung oder zu viel ungesunde Mahlzeiten können für Senioren ebenfalls gravierende Folgen haben. Falls körperliche oder psychologische Ursachen für das geänderte Verhalten verantwortlich sind, kann der Hausarzt helfen oder an einen Psychologen überweisen.
Die Unfähigkeit, Urin- und Stuhlabgang zu kontrollieren belastet Patienten und Angehörige insbesondere psychisch. Kompetente und einfühlsame Beratung erhalten Sie beim Hausarzt oder im Sanitätshaus.