Es ist ein Schicksal, das jedes Jahr Tausende in Deutschland trifft – ein naher Angehöriger wird pflegebedürftig. Um diesen nicht aus seiner vertrauten Umgebung zu reißen, entscheiden sich viele für eine Pflege zuhause. Damit das möglich wird, ist allerdings oft die Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst nötig. Die Wahl des richtigen Pflegediensts kann angesichts der zahlreichen Anbieter jedoch schwierig sein. Wie Sie einen guten Pflegedienst finden und was Sie bei eventuellen Problemen tun können, erfahren Sie im Folgenden.
Entscheidend ist bei der Wahl des richtigen Pflegedienstes die Qualität der Betreuung. Diese hängt vor allem von der Qualifikation des Personals ab. Es gibt unter anderem Pflegedienste, die sich auf die Betreuung und Pflege bestimmter Personengruppen spezialisiert haben, etwa Demenzkranke, Behinderte oder Sterbende. Daher sollten Sie bei der Auswahl auf eine ausreichende und passende Qualifikation der Mitarbeiter achten.
Darüber hinaus spielt auch der persönliche Umgang bei der häuslichen Pflege eine große Rolle, denn das Pflegepersonal wird zu einer wichtigen Bezugsperson.
Wenn die Chemie zwischen Pfleger und pflegebedürftiger Person stimmt, kann die Betreuung in den eigenen vier Wänden funktionieren. Es ist daher empfehlenswert, dass sich Ihr Angehöriger und das Pflegepersonal im Vorhinein kennenlernen.
In einem persönlichen Gespräch können Sie in der Regel am besten feststellen, ob das Angebot eines Pflegedienstes Ihren Vorstellungen entspricht.
Wollen Sie sich lieber auf ein neutrales Urteil verlassen, hilft der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MD) weiter. Dieser prüft die Pflegedienste einmal jährlich und vergibt die sogenannte MDK-Note, die Ihnen als Orientierungshilfe dienen kann.
Einige Themen sind für pflegebedürftige Personen und ihre Angehörigen besonders wichtig. Überlegen Sie gemeinsam, welche Fragen sie am meisten beschäftigen.
Körperpflege
Intimsphäre
Hilfe bei der Nahrungsaufnahme
Demenz
Trotz aller Sorgfalt bei der Auswahl eines Pflegediensts kann es zu Problemen kommen. Sprechen Sie Defizite offen an und arbeiten Sie auf eine einvernehmliche Lösung hin.
Bei schwerwiegenden Pflegefehlern sollten Sie aber keine Kompromisse eingehen. Sind Sie der Meinung, dass Ihr Angehöriger durch schlechte Pflege in Gefahr gebracht wird oder leidet, informieren Sie die Kranken- und Pflegekassen oder richten Sie sich an die kommunale Beschwerdestelle und wechseln Sie umgehend den Pflegedienst.
Egal, was im Pflegevertrag festgelegt ist, können Sie das nämlich jederzeit. Eine Kündigungsfrist muss nicht eingehalten werden.